Unser Leitbild
Die Grundlagen unserer Arbeit sind die Prinzipien der katholischen Soziallehre. Aus den Grundsätzen der Personalität, Subsidiarität und Solidarität ergibt sich folgendes Leitbild:
In unseren katholischen Kindertagesstätten leben wir mit den uns anvertrauten Kindern, Eltern und Familien eine Gemeinschaft mit christlichen Grundwerten. Unsere Grundlagen sind die Liebe zu Gott und die Liebe zum Menschen. Unser pädagogisches Konzept orientiert sich an der Pädagogik der Mater Margarete Schörl:
Vom Nebeneinander - Zum Miteinander - Zum Füreinander. (M. M. Schörl)
In festen Gruppen und durch vertraute Bezugspersonen erfahren die Kinder liebevolle Zuwendung und Unterstützung im strukturierten Tagesablauf. Wir sehen uns als eine Begegnungsstätte für Menschen aus unterschiedlichen Kulturen und anderen Glaubensrichtungen, in der Wertschätzung und Akzeptanz einen hohen Stellenwert haben. Wir erfüllen unseren christlichen und gesellschaftlichen Auftrag, dabei stehen die Persönlichkeitsentwicklung und die Integration des einzelnen Kindes in die Gemeinschaft im Vordergrund.
Tageseinrichtungen folgen einem Bildungsauftrag, der im Niedersächsischen Orientierungsplan für Bildung und Erziehung dokumentiert ist.
Vor dem Hintergrund des Niedersächsischen Orientierungsplanes erfüllen wir unseren gesellschaftlichen Auftrag durch effektives, verantwortungsvolles und fachlich kompetentes Handeln.
Die Kinder erhalten in verschiedenen Lernbereichen und Erfahrungsfeldern individuelle Lernimpulse durch Spiel-, Kreativ- und Bewegungsangebote, sowohl einzeln als auch in den Gruppen.
Bitte erfragen Sie in der Kindertagesstätte, wie die einzelnen Lernbereiche des Niedersächsischen Orientierungsplanes umsetzen werden.
Zur Umsetzung unseres Leitbildes, der Qualitätsziele und des Niedersächsichen Orientierungsplanes haben wir ein wirksames, umfassendes Qualitätsmanagementsystem nach dem KTK Gütesiegels Version 1, Stand 12/2003, eingeführt und dokumentiert. Das KTK Gütesiegel umfasst die Anforderungen der Norm DIN EN ISO 9001. Im Jahr 2006 haben wir das Qualitätsmanagementsystem fest in unsere Abläufe integriert. Seit Februar 2014 aktualisieren wir im Rahmen der Qualitätssicherung das Qualitätsmanagementsystem nach Grundsätzen der DIN ISO 9000:2005 innerhalb eines Qualitätsmanagement- Ausbildungs- und Beratungsprojektes.
1. Unsere sozialpädagogische Arbeit
Wir nehmen jedes einzelne Kind mit seiner Individualität an und bauen eine liebevolle und verlässliche Beziehung auf. Unsere christliche Grundhaltung und unsere religionspädagogische Arbeit ermöglicht den Kindern Erfahrungen mit Gott und der Kirche zu machen. Wir vermitteln religiöse Inhalte aus der Bibel, wie zum Beispiel Geschichten aus dem Leben Jesu. Gemeinsam mit den Kindern leben wir den katholischen Jahreskreis.
Ein Schwerpunkt unserer pädagogischen Arbeit ist das Unterstützen der Kinder in der Entwicklung ihrer Persönlichkeit. In Kleingruppen und im Spiel geben wir den Kindern Bildungsimpulse und Anregungen entsprechend ihrer Fähigkeiten und Fertigkeiten. Wir vermitteln durch Partizipation die aktuellen Themen der Kinder.
Durch unsere vielfältige pädagogische Arbeit vermitteln wir ein Grundwissen in allen elemtaren Bereichen. Zum Wohl des Kindes gehen wir als familienergänzende institution mit den Eltern eine offene, vertrauensvolle Erziehungspartnerschaft ein. Ein konstruktiver Austausch zwischen Eltern und Fachkräften ist uns wichtig.
Wir arbeiten intensiv mit anderen sozialpädagogischen Einrichtungen und Institutionen zusammen.
2. Unsere Kindertagesstätte als Ort der Begegnung
Unsere Kindertagesstätte ist ein offen für alee Familien unterschiedlicher Herkunft, kulturen und Nationalitäten. Wir ermöglichen allen Familien die Intergration in unsere Gemeinschaft.
Wir schaffen Berührungspunkte und Begegnungsmöglichkeiten für Eltern und Familien innerhalb der Kindertagesstätte. Durch unsere religionspädagogische Arbeit mit den Kindern, gemeinsam vorbereitete Familiengottesdienste und Feste verstärken wir das Zusammengehörigkeitsgefühl zur Kirchengemeinde.
3. Die persönliche und fachliche Kompetenz im Team
Für uns ist es selbstverständlich auf dem neusten Wissenstand der Pädagogik zu sein. Durch regelmäßige Teilnahme an Fortbildungen erweitern wir unsere fachlichen und persönlichen Qualifikationen. Neugewonnene Erkenntnisse werden im Team diskutiert und fließen in unsere Arbeit ein. Dabei bringt sich jede pädagogische Fachkraft mit ihrer eigenen Persönlichkeit ein. Die Fachkräfte sind offen für Ideen und Gedanken der anderen Teammitglieder.
In den Dienstbesprechungen geben sich sich kollegiale Beratung, in dem sie sich unterstützen, beraten und gegenseitig tragen. Konflikte werden offen benannt und auf sachlicher Ebene bearbeitet.
4. Die Vernetzung zwischen Träger und kindertagesstätte
In Fragen bezüglich des Finanzhaushaltes, der Personalpolitik, sowie des christlichen und pädagogischen Auftrages stehen sich der Träger und die Leitung der Kindertagesstätte beratend zur Seite. Im ständigen Dialog werden Entscheidungen zum Wohl der kinder, der Eltern und Mitarbeiter getroffen.
Durch Teilnahme an Dienstbesprechungen stärkt der Träger die Verbindung zwischen Kirchengemeinde und Mitarbeitenden der Kindertagesstätte.
5. Unser gesellschaftlicher Auftrag
Auf dem Hintergrund des Niedersächischen Orientierungsplanes erfüllen wir unseren gesellschaftlichen Auftrag durch effektives verantwortungsvolles und fachlich kompetentes Handeln.
Unsere kritische Sicht vorhandener Werte und Lebenspraxis in der Gesellschaft ermöglicht einen reflektierten Erziehungsprozess im Austausch mit allen Beteiligten. Unsere Kindertagesstätte will ein berechenbarer, sicherer und zuverlässiger Partner gegenüber Gemeinwesen und Kostenträger bei der Erfüllung des gesellschaftlichen und kirchlichen Auftrages sein.
6. Unsere Arbeit in der Öffentlichkeit
Mit verschiedenen Medien, Aktionen und Aktivitäten präsentieren wir uns als Kindertagesstätte in der Öffentlichkeit. Im gesellschaftlichen und kulturellen Leben der Kommune ist unsere Einrichtung sichtbar vertreten.
Zum Wohl des Kindes kooperieren wir mit den Grundschulen der Stadt Wunstorf. Durch drei bestehende Kooperationsvereinbarungen mit den Schulen der Kernstadt und der aktiven Zusammenarbeit erleichtern wir den Kindern den Übergang von der Kindertagesstätte zur Grundschule. Als Kindertagesstätte arbeiten wir zusammen mit medizinischen, therapeutischen und psychologischen Einrichtung zur Förderung, Unterstützung und Begleitung der individuellen Entwicklung des kindes. Mit der Kooperationsvereinbarung zwischen unserer Kindertagesstätte und der Musikschule Wunstorf verfolgen wir das gemeinsame Ziel, allen Kindern der Kindertagesstätte Zugang zu musikalischer Bildung zu verschaffen. Durch die Vernetzung mit verschiedenen Kindertagesstätten planen und organisieren wir gemeinsame Projekte und Aktionen.
Unsere kindertagesstätte arbeitet mit im Kooperationsverbund Wunstorf zur Förderung besonderer Begabungen. Dieser Verbund ist ein Zusammenschluss von 4 Grundschulen, 3 weiterführenden Schulen und 4 kindertagesstätten. Das allgemeine Ziel des Kooperationsverbundes ist die Vernetzung der verschiedenen Bildungseinrichtung. In Arbeitsgemeinschaften können talentierte Kinder ihre Begabung ausprobieren. Ergebnisse werden am "Tag der Talente" präsentiert.
Als Ausbildungsstätte führen wir einen partnerschaftlichen und engagierten Dialog mit den Fachkräften allgemeinbildender Schulen, Fachschulen/Fachakademien, Hochschulen und universitäten. Die FK der Kindertagesstätte unterstützen den/die Praktiant/in, den/die Auszubildende/den, den/die Studierende/den bei der Erkundung des pädagogischen Praxisfeldes, bei der Einübung des pädagogischen Handelns und der Vertiefung und Erweiterung persönlicher Kompetenzen.
7. Sprachbildung und Sprachförderung
Als Kompetenz-Kita "Sprache" setzen wir eine alltagsintegrierte Sprachförderung um mit dem Ziel, den Spracherwerb, die Sprachbildung und die Sprachentwicklung aller Kinder zu unterstützen. Dabei erfüllen wir die in der pädagogischen Konzeption dokumentierten Qualitätsstandards der alltagsintegrierten Sprachförderung.
Ziel der Eingewöhnungsphase ist es, gemeinsam mit den Eltern eine Bindung zwischen der pädagogischen Fachkraft und dem Kind aufzubauen, sodass die Trennung von den Hauptbezugspersonen akzeptiert werden kann. In unserer Kindertagesstätte legen wir besonderen Wert auf ein mehrstufiges Aufnahmeritual. Es ist daher wichtig, dass die Eltern ausreichend Zeit einplanen für die Begleitung ihres Kindes während der Eingewöhnungsphase. Die Eltern besprechen mit den pädagogischen Fachkräften individuell die Eingewöhnungszeit ihres Kindes. Diese dauert in der Regel ein bis drei Wochen und ist abhängig von den Bedürfnissen des Kindes.
Eingewöhnung in des Kindergartengruppen
Die Eingewöhnung der Kinder in den Kindergartengruppen erfolgt ebenfalls schrittweise. Sie wird angepasst an den Entwicklungsstand und den Vorerfahrungen der Kinder. Wenn das Kind die pädagogische Fachkraft als Bezugsperson akzeptiert, sich von ihr trösten lässt und zu spielen beginnt, verläuft die Eingewöhnungszeit erfolgreich.
Eingewöhnung in der altersübergreifenden Gruppe
Die Eingewöhnung in der altersübergreifenden Gruppe erfolgt nach dem Berliner Modell, dass sich auf die Bindungstheorie von John Bowlby stützt, der Beachtung der Bindung des Kindes an seine Mutter und der unterschiedlichen Bindungsqualitäten. So baut die pädagogische Fachkraft während der Anwesenheit der Bezugsperson eine tragfähige Beziehung mit dem Kind auf. Diese Beziehung soll bindungsähnliche Eigenschaften haben und dem Kind Sicherheit bieten. Die pädagogischen Fachkräfte besuchen die Kinder vor Aufnahme im Elternhaus. Dabei findet ein umfassender Informationsaustausch zwischen Eltern und Fachkräften statt.
In der Randzeit von 7.00 - 8.00 Uhr werden Kinder aus allen Gruppen in einem Gruppenraum von zwei Fachkräften betreut.
Tagesablauf in der Kindergartengruppe (3 - 6 Jahre)
Unser Tagesablauf gliedert sich in feste Bestandteile: erste Spielphase, Kreis, zweite Spielphase, Spielen auf dem Außengelände mit anschließendem Mittagessen sowie dem Spiel am Nachmittag.
Der Schwerpunkt der ersten Spielphase liegt im Rollenspiel. Dabei werden sämtliche Funktionsbereiche wie der Bilderbuchplatz, der Bauteppich oder die Puppenwohnung genutzt. Die geöffneten Gruppentüren laden zum gegenseitigen Besuchen nach Absprache mit den pädagogischen Fachkräften ein. Die Mehrzweckhalle steht den Kindern zum freien Bewegen und für gezielte Turn- und Bewegungsangebote zur Verfügung. Während der ersten Spielpahse haben die Kinder die Möglchkeit zu frühstücken.
Wir motivieren die Kinder durch Lieder am Kreis aktiv teilzunehmen. Der Kreis ist ein Schwerpunkt im Tagesablauf. Die Kinder wirken an der Gestaltung und an den Inhalten des Kreises mit. Sie bringen eigene ideen, Vorstellungen und Wünsche ein. Die Kinder entscheiden selbst, ob sie am Kreis teilnehmen.
In der zweiten Spielphase werden den Kindern altersentsprechende Angebote im kreativen, im feinmotorischen und im kognitiven Bereich gemacht. Sie haben die Möglichkeit in einer entspannten Atmosphäre ruhig und konzentriert die Angebote wahrzunehmen. Die Kinder werden individuell einzeln oder in Kleingruppen gefördert. Wie in der ersten Spielphase können die Kinder alle Funktionsbereiche für ihr Spiel nutzen.
Danach bietet unser Außengelände mit ausreichend Sand- und Rasenflächen sowie Spielgeräten den Kindern Gelegenheit ihren Bewegungsdrang auszuleben und lädt zu neuen Rollenspielen ein.
Die Kinder der Blumen- und Hasengruppe nehmen um 11.30 Uhr und die Kinder der Sonnengruppe um 12.00 Uhr am Mittagessen teil. Sie erhalten ein abwechslungsreiches, frisch zubereitetes Mittagessen. Gemeinsam mit den Fachkräften bereiten die Kinder den Raum für das Mittagessen vor. Beim Mittagessen erfahren und pflegen die Kinder christliche Gemeinschaft, Esskultur und Tischmanieren. Einmal in der Woche putzen die Kinder nach dem Mittagessen ihre Zähne unter Anleitung.
Tagesstruktur in der altersübergreifenden Gruppe (1,5 - 6 Jahren)
Kinder in altersübergreifenden Gruppen können geschwisterähnliche Erfahrungen machen und lernen voneinander. Sie entwickeln über 3 bis 5 Jahre Gemeinschaftsgefühl und bauen intensive bindungen zu kindern und pädagogische Fachkräfte auf.
Für uns ist es wichtig:
- die Schaffung einer vertrauensvollen und positiven Atmosphäre
- eine intensive Form der Eingewöhnung mit Elternkooperationen zu leben
- ein regelmäßiger Tagesablauf
- individuell gestaltete Wickel- und Mahlzeiten
- angenehme Rituale
- angemessener Wechsel von Ruhe- und Bewegungsphasen
Die pädagogische Fachkraft hilft den Kindern, sich ins Spielgeschehen einzubinden. Sie ist für die Kinder stets präsent. Sie unterstützt das Kleinkind dabei ein Gefühl für sich selbst zu entwickeln. Das Kind erlebt sich als eigenständige Person und entwickelt sein "Ich-Gefühl". Die erworbenen Beziehungserfahrungen bestimmen die Entwicklung der Kleinkinder. Ist die Beziehung zwischen der pädagogischen Fachkraft und Kind gewachsen, ist ein pädagogisches Handeln möglich.
Wie in anderen Gruppen gliedert sich der Tagesablauf in erste Spielphase, Kreis, zweite Spielphase, das Spielen auf dem Außengelände mit anschließendem Mittagessen, die Ruhezeit und das Spiel am Nachmittag. Die pädagogischen Fachkräfte beobachten und begleiten die Kleinkinder im eigenständigen Handeln bei der Nutzung sämtlicher Funktionsbereiche wie Bauteppich, Bilderbuchplatz, Puppenwohnung, Mehrzweckhalle und beim Aktivwerden der Kinder im Kreis.
Beim Mittagessen werden die Kinder langsam an die vollwertige Ernährung herangeführt und lernen in Begleitung der pädagogischen Fachkraft selbstständig zu essen.
Die Sauberkeitserziehung erfolgt immer in Absprache mit den Eltern. Somit wird das Kind optimal beim Sauberwerden unterstützt. In der altersübergreifenden Gruppe steht den Kindern ein seperater Ruheraum zur Verfügung.
Elternarbeit
Als familienergänzende Institution gehen wir mit den Eltern eine offene und vertrauensvolle Erziehungspartnerschaft ein. Dem regelmäßigen Austausch zwischen Eltern und Kindertagesstätte dienen Tür- und Angelgesprächen sowie Elternabende.
Auf der Grundlage von Beobachtungsbögen führen die pädagogischen Fachkräfte regelmäßig Elterngespräche durch und berichten den Eltern über den Entwicklungsstand ihres Kindes. Angefertigte Arbeiten der Kinder werden in einer Mappe gesammelt und dokumentiert.
In Arbeitskreisen zu unterschiedlichen Themen erhalten alle Eltern die Möglichkeit konstruktiv in der Kindertagesstätte mitzuwirken. So entwickeln z. B. Eltern und pädagogische Fachkräfte in Arbeitsgruppen Konzepte für Projekte, Elternbefragungen, Feste und Ausflüge.
Der Pädagogische Beirat und Elternrat
Ein wichtiges Organ zur Zusammenarbeit zwischen Kindertagesstätte und Eltern bilden der Elternrat und der pädagogische Beirat der Kindertagesstätte, der jeweils zu Beginn eines Kindergartenjahres für ein Jahr gewählt wird. In jeder Gruppe werden ein/e Gruppensprecher/in und ein/e Stellvertreter/in gewählt.
Der Elternrat trifft sich in regelmäßigen Abständen aller zwei Monate. An diesem Austausch nehmen die Elternvertreter, pädagogische Fachkräfte und die Leitung teil. Es dient als Austausch über pädagogische Inhalte und zum Einbringen von Wünschen und Anregungen.
Der Pädagogische Beirat der Kindertagesstätte ist ein Gremium, das übergeordnet für beide KiTa´s St. Bonifatius von unserem Träger installiert ist und für die Belange der KiTa´s St. Bonifatius zuständig ist. Mindestens zweimal im Jahr trifft sich der Beirat der Kindertagesstätte.
Der Beirat der Kindertagesstätte setzt sich wie folgt zusammen:
- Vertreter des Trägers der Einrichtung
- Vertreter des Kirchenvorstandes
- Leitungen der Kindertagesstätten
- Mitglied aus dem Ortsrat der Stadt Wunstorf
- Vertreter der Stadt Wunstorf
- Vorsitzende aus dem Elternrat beider KiTa´s
Der Beirat der Kindertagesstätte wählt aus diesem Kreis einen Vorsitzenden.
Bundesinitiative "Frühe Hilfen - Frühe Chancen - Sozialpädiatrie in Kindertagesstätten"
Auf Grundlage eines einheitlichen Beobachtungsverfahren in den Kindertagesstätten wird der individuelle Sprachentwicklungsstand des Kindes ermittelt und mit den Eltern in Entwicklungsgesprächen besprochen. Im Rahmen der Bundesinitiative "Frühe Hilfen - Frühe Chancen", sind alle Fachkräfte über die Region Hannover in der Manual "Entwicklungsbeobachtung und Entwicklungsdokumentation (EBD)" geschult. Die Kinder werden von den pädagogischen Fachkräften in Halbjahresschritten bzw. Dreimonatsschritten bei Aufgabenstellungen in verschiedenen Entwicklungsbereichen beobachtet. Die Ergebnisse werden auf den EBD - Bögen dokumentiert und anonym an die Mitarbeiter*innen der Region Hannover zur Evaluation weitergeleitet.
Die Schulärtzin und Fachkräfte der Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche Neustadt bieten regelmäßig zu fest gesetzten Zeiten in der Kindertagesstätte Beratungsgespräche für Eltern und sowie den pädagogischen Fachkräfte an.
Die Termine finden Sie auf unserer Homepage und als Aushang in unserer Kindertagesstätte.
Kompetenz-Kita "Sprache"
Als Kompetenz-Kita "Sprache" setzen wir eine alltagsintegrierte Sprachförderung um, mit dem Ziel, den Spracherwerb, die Sprachbildung und die Sprachentwicklung aller Kinder zu unterstützen. Unsere pädagogiscehn Fachkräfte wurden über die Region Hannover im Qualifizierungslehrgang "Wortschatz" geschult.
Sie entwickelten ihre Kompetenzen im Bundesprogramm "Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist" weiter und verstetigten deren Inhalte in der pädagogischen Konzeption.
Die alltagsintegrierte sprachliche Bildung
Die alltagsintegrierte Sprachförderung begleitet jede Situation im Alltag. Dabei sind die pädagogischen Fachkräfte Sprachvorbild für die Kinder und regen vielfältige Sprechanlässe an. Sie unterstützen ihre Sprache durch Mimik und Gestik sowie durch unterschiedliche Betonungen und Sprachmelodien. Sie hören dem Kind aufmerksam zu, vertiefen durch offene Fragen Gespräche mit dem Kind und nehmen sich ausreichend Zeit, alltägliche Situationen und Handlungen sprachlich zu begleiten. Die pädagogischen Fachkräfte begeben sich auf die Höhe des Kindes. Sie wenden sich dem Kind intensiv zu und schaffen somit für sich und dem Kind eine "Sprachinsel". Die pädagogischen Fachkräfte achten auf ein sprachförderliches Kommunikationsverhalten, so wiederholen sie fehlerhafte Äußerungen des Kindes richtig ("Korrektives Feedback"). Sie vermitteln den Kindern die Freude am Kommunizieren.
Gleichaltrige Kinder werden im gemeinsamen Spiel zu Sprachvorbildern und lernen voneinander. Die pädagogischen Fachkräfte beobachten das Spiel und integrieren Kinder mit geringer sprachlicher Kompetenz in diese Spielgruppe (Peergroups).
Lieder, Reime, Fingerspiele sowie die Spielbegleitung durch die pädagogischen Fachkräfte gehören zu den täglichen Angeboten im Kindergartenalltag und unterstützen die Sprachförderung. Das dialogische Lesen und Betrachten von Büchern wird zu einem festen Bestandteil des Tages. Dabei führt das Kind. Es sucht das Buch aus, blättert selbst um und beginnt etwas zu benennen. Die pädagogischen Fachkräfte folgen aufmerksam, knüpfen dann mit einer eigenen Äußerung oder Fragestellung an und lesen vor.
Die Fachkräfte eignen sich durch Fort- und Weiterbildungen stets neue und aktuelle Kenntnisse zur Sprachentwicklung und Mehrsprachigkeit an und fördern die individuelle Sprachkompetenzen der Kinder. Dabei wenden sie grundlegende Kenntnisse über die kindlichen Spracherwerbsprozesse an und stehen im regelmäßigen Austausch untereinander. Gemeinsame Beobachtungen zum Sprachverhalten von Kindern werden von pädagogischen Fachkräften, Auszubildenden und Praktikant*innen reflektiert. Dabei fließen die Selbstbeobachtung und Selbsteinschätzung der Fachkraft sowie die kollegiale Beobachtung der Fachkräfte untereinander mit ein. Kollegiale Beratungen im gesamten Team ermöglichen die optimale Förderung des vorgestellten Kindes.
Die Sprachkompetenz von Kindern wird mit dem Eintritt in die Kindertagesstätte von den pädagogischen Fachkräften beobachtet und dokumentiert. Im letzten Jahr vor der Einschulung nimmt die pädagogische Sprachförderkraft in Zusammenarbeit mit den pädagogischen Fachkräften aus den Gruppen, die Sprachkompetenz der Kinder besonders in den Blick. Sie entscheidet, ob ein besonderer Sprachförderbedarf vorliegt, der einer differenzierten Förderung im letzten Kindergartenjahr bedarf. Die differenzierte Förderung wird von der pädagogischen Sprachförderkraft, sowie den pädagogischen Fachkräften, alltagsintegriert geplant und durchgeführt.
In Vernetzung mit anderen Institutionen führen wir enge Dialoge mit Kinderärzt*innen, Logopäd*innen, Ergotherapeut*innen und Psycholog*innen und dokumentieren die Sprachentwicklung der Kinder. Das ermöglicht in Absprachen mit den Eltern eine weitere Förderung des einzelnen Kindes.
Jährlich werden von den Fachkräften und der Leitung die Kinder mit Migrationshintergrund erfasst und in Statistiken an die Landesschulbehörde weitergeleitet. Unsere Fachkräfte besuchen Fort- und Weiterbildungsangebote von der Region Hannover zum Thema "Sprachbildung und Sprachförderung in Kindertagesstätten". Darüber hinaus sind wir offen für die Umsetzung zusätzlicher angebotener Sprachförderprogramme.
Die Zusammenarbeit mit Familien
Bei der alltagsintegrierten Sprachförderung orientieren wir uns an der jeweiligen Lebenssituation und der Sprachpraxis in der Familie des Kindes. In Elterngesprächen thematisieren wir die Mehrsprachigkeit sowie die Wichtigkeit der Muttersprache und ermutigen die Familien, den Kontakt zu deutschsprachigen Kindern auch außerhalb der Kindergartenzeit zu suchen und Kontakte zu Vereinen aufzunehmen. Flyer von Institutionen und Vereinen liegen für die Eltern in unserer Kindertagesstätte aus. Wir vermitteln bei Bedarf Eltern, die wichtige Informationen in die Landessprache übersetzen.
In den Kindergartengruppen erarbeiten die pädagogischen Fachkräfte mit den Kindern und Familien spielerisch die interkulturelle Zusammensetzung und leben im Alltag die interkulturelle Vielfalt. So sind das Lesen mehrsprachiger Bücher oder interkulturelles Kochen und Backen, feste Angebote im pädagogischen Alltag.
Auf Grundlage eines einheitlichen Beobachtungsverfahrens in der Kindertagesstätte wird der individuelle Sprachentwicklungsstand des Kindes ermittelt und mit den Eltern in Entwicklungsgesprächen besprochen. Zur unterstützung verwenden unsere pädagogischen Fachkräfte den "Sismik"- und "Seldack"-Bogen, vom Staatsinstitut für Frühpädagogik Bayern entwickelte Beobachtungsbögen. Gemeinsam wird eine individuelle Sprachförderung des Kindes besprochen. Gezielt planen die Fachkräfte dann unter Berücksichtigung der Bedürfnisse und Interessen des Kindes Angebote zur Sprachförderung und wählen geeignete Spiele und Bücher aus.